Auf die Hygienemaßnahmen folgt der Energiesparzwang. Bis zum 28. Februar soll also die neue Kurzfristenergieversorgungssicherungsmaßnahmenverordnung gelten. Kosename: EnSikuMaV. Sie regelt, wann wir am
Arbeitsplatz frieren. Frierkonzepte sind Solidaritätskonzepte, haben wir gelernt. Im letzten Jahr waren Kinder und Jugendliche in der Schule gefordert, bei offenem Fenster mit Mütze, Schal und Jacke für die Gesundheit ihrer Großeltern auszuharren, heute sind es Arbeitnehmer, die mit der sogenannten 19-Grad-Regel für die Ukraine und/oder für die Umwelt ihren Körper herausfordern. Der unliebsam gewordene Gesundheitsamtschef, Facharzt und Epidemiologe Friedrich Pürner hält das nicht nur für unsinnig im Namen der Energieeinsparung, sondern auch für gesundheitsschädlich. Der erhöhte Krankenstand im letzten Jahr hat sicherlich nicht seine Ursache in der EnSikuMaV. Doch ist der Mensch ein multifaktorielles Wesen … und Auskühlen ist einer der ausschlaggebenden Faktoren beim Krank werden. Pürner vertraut übrigens dem diesbezüglich inaktiven Gesundheitsminister und dem Ablaufdatum der Kurzfristenergieversorgungssicherungs-maßnahmenverordnung nicht, sie könnte bis zu den Eisheiligen ausgedehnt werden … und nennt seinen Text „Die Eisscheinheiligen“.
Sprecherin: Sabrina Khalil
Der Text war zunächst bei Rubikon erschienen.
Das Buch: Diagnose Pan(ik)demie - Das kranke Gesundheitssystem von Friedrich Pürner ist im Langen Müller Verlag erschienen.
Sein Twitter-Account lautet: Dr. Friedrich Pürner, MPH